Das Dachdecker-Lehrerteam am Schulzentrum Alwin-Lonke-Straße hatte sich intensiv und lang vorbereitet.
Dann war es endlich so weit: Die Azubis der Klassen Da 23.1 und Da 23.2 (2. Ausbildungsjahr) starteten zum Projekt „Steildach“ – mit jeweils anderen Vorgaben zu Dachaufbau, zur Dämmung und zur Wahl der Eindeckung. Acht Gruppen machten sich an die Arbeit – sie ermittelten anhand eines fiktiven Kundenauftrags den genauen Aufbau und Materialbedarf. Ob Zwischensparren- oder Aufsparrendämmung, ob beides kombiniert oder doch eher das geschlaufte Verfahren gewählt wurde, ob sich für Dämmung aus Zellulose, Holzfaser, Stein- oder Glaswolle, PUR/PIR oder Schafwolle entschieden wurde, ob Dachziegel aus Ton oder Beton verwendet werden sollten: Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile. Und jede Gruppe erstellte dazu eine Kundenmappe, die nach Informationsgehalt und Gestaltung benotet wurde. Überzeugen mussten die Azubis auch im anschließenden Referat; schließlich wollte man ja mit dem eigenen Angebot den Kunden für sich gewinnen. Hierbei waren freies Sprechen, direkte Ansprache sowie fundiertes und fachliches Wissen Bestandteile eines überzeugenden Auftritts.



Für Teil zwei des Projekts wechselten die Azubis das Klassenzimmer mit der Zimmererhalle. Der Förderkreis zugunsten des Nachwuchses der Dachdecker-Innung Bremen e.V. hatte Kosten und Antransport des benötigten Materials übernommen. Auf einer Grundplatte der Größe 50cm auf 75cm setzten die Azubis um, was ihnen ihre selbst erstellten Zeichnungen vorgaben. Am Ende des Schultages war nach dem ein oder anderen korrigierenden Eingriff der Lehrkräfte das Werk vollendet. Sparren, Dampfbremse, Dämmstoff, Konter– und Traglatten waren zu recht ansehnlichen Modellen verbaut worden. Allein die Dachziegel fehlten noch.
Zum Abschluss ging es mit den Modellen in die 12. Klasse der Fachoberschule mit dem Schwerpunkt Bautechnik/Architektur. Dort hatten die angehenden Experten im Dachdeckerhandwerk erneut unter Beweis zu stellen, dass sie ihr erlerntes theoretisches Wissen und handwerkliches Können punktgenau, klar und verständlich vortragen und erläutern konnten.
Selbst wenn im ersten Durchlauf noch nicht jedes Rädchen ins andere griff, waren die Schüler doch davon angetan, wie sie das Thema „Steildach“ einmal ganzheitlich und im Teamwork umsetzten – von der Planung, zeichnerischen Darstellung und Materialermittlung über das Verkaufsgespräch bis hin zur eigenhändigen Konstruktion. Auch kommende Ausbildungslehrgänge – so das einhellige Fazit – werden hierzu die Gelegenheit haben.





